Tiermuseum

Wilde Tiere ganz aus der Nähe: Eine Sammlung ausgestopfter exotischer Tiere erinnert heute noch an die Zeiten Alfeld als internationales Tierhandelszentrum. In Landschafts-Dioramen aus den 1930er Jahren sind über 100 verschiedene Tierarten aus aller Welt zu sehen, darunter vom Aussterben bedrohte Arten wie  Sumatra-Tiger oder  Eulenpapageien und der bereits ausgestorbene Tasmanische Beutelwolf. 
Darüber hinaus wird die Geschichte des Alfelder Tierhandels dargestellt:
Zwei bedeutende Tierhandelsunternehmen hatten hier ihren Sitz. Eines von ihnen – die Firma Ruhe – war in den 1920er Jahren die größte Tierhandlung der Welt. 

Tiere aus aller Welt

1933 – 2023! 90 Jahre Tiermuseum Alfeld !

Das Tiermuseum Alfeld hütet einen großen Schatz: Eine außergewöhnliche Sammlung präparierter außereuropäischer Tiere: Da gibt es Sumatra-Tiger, Eulenpapageien, Hornraben, einen roten Pandabären, Orang-Utans, Paviane und Schimpansen, einen Ameisenbären, Tukane, Faultiere und Kängurus – über 100 verschiedene Tierarten aus aller Welt sind versammelt in einem kleinen Fachwerkhaus in Alfelds Innenstadt. Dort stehen sie in Dioramen, künstlichen Landschaften, die dem ursprünglichen Lebensraum der Tiere nachempfunden sind. Große und kleine Besucher fühlen sich in die afrikanische Savanne versetzt, wenn sie Kraniche am Wasserloch beobachten, sie sehen Tiger durch den indonesischen Dschungel schleichen und entdecken bunte Papageien in Südamerika.
„Wie kommen all diese Tiere nach Alfeld?“ Das ist die Frage, die immer wieder gestellt wird, denn die Zeit, als Alfeld ein Zentrum des internationalen Tierhandels war, ist fast vergessen. Vor 100 Jahren gehörte es zum Alltag, dass Elefanten vom Bahnhof Richtung Innenstadt zogen, Kamele über den Marktplatz geführt wurden und nachts die Löwen brüllten. Mitte 19. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts waren in Alfeld zwei Tierhandelsunternehmen mit weltweiten Geschäftsbeziehungen ansässig.
Sie importierten Tiere aus allen Kontinenten und verkauften sie an wiederum weltweit an Wandermenagerien, Zoos und Zirkusse. Nicht alle Tiere überlebten diese Strapazen. Es war ein großes Glück, dass Alois Brandmüller diesen Tiere ein neues Leben gab: In seiner Werkstatt präparierte er sie. Als Biologielehrer bezog Brandmüller dabei sogar seine Schüler ein und vermittelte ihnen so eine ungewöhnliche Form von Unterricht. Seine Schüler halfen ihm auch, als er zwischen 1928 und 1933 in einem Fachwerkhaus am Kirchhof das Tiermuseum
aufbaute. 
Alois Brandmüller konnte damals nicht ahnen, wie wichtig seine Sammlung einst werden würde – aus traurigem Anlass allerdings: Die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten wird immer länger. Im Alfelder Tiermuseum gibt es einige Tierarten, von denen nur noch wenige 100 Exemplare in freier Wildbahn leben. Eins ist sogar schon ausgestorben: der Tasmanische Beutelwolf.