Historische Altstadt

Das Stadtbild Alfelds wird geprägt von Fachwerkbauten. Hervorzuheben ist die Lateinschule von 1610, ein beeindruckendes Bauwerk der Renaissance. Die Lateinschule ist mit zahlreichen Schnitztafeln geschmückt, deren Bildprogramm ein umfassendes Bild der Bildungsinhalte des Späthumanismus vermittelt. Zahlreiche symbolische Bezüge der Darstellungen verweisen auf den pansophischen Zeithintergrund des frühen 17. Jahrhunderts, also der Zeit eines Jakob Böhme oder eines Johann Valentin Andreae, so die Darstellung der „chymischen Hochzeit“ und die Jakobsleiter. Unter anderem sind die Allegorien für die sieben freien Künste mit den Symbolen Grammatik (Rute), Dialektik (Schlange oder Hundekopf), Rhetorik (Tafel und Griffel), Musik (Musikinstrument), Arithmetik (Rechenbrett oder Rechenseil), Geometrie (Zirkel oder Staubtafel) und Astronomie (Astrolabium) dargestellt.

Bemerkenswert ist insofern auch das so genannte Planetenhaus, das nach einer früher am Gebäude angebrachten Inschrift 1608 erbaut sein dürfte. Dieses weist zwei Schnitzplattenreihen auf, welche Darstellungen der sieben Planeten und der fünf Sinne zeigen. Die Gegenüberstellung von Planeten bzw. Metallen und dem menschlichen Körper ist vor dem Zeithintergrund als Darstellung der Entsprechungslehre von Mikrokosmos und Makrokosmos zu lesen. Am Planetenhaus findet sich auch ein Schnitzfries mit der Darstellung des Einhorn und zweier Fabelwesen, vermutlich handelt es sich hierbei um Apothekersymbolik.
 

Weitere mit Schnitzplatten verzierte Gebäude in Alfeld waren das Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannte Kaland-Haus aus dem späten 16. Jahrhundert (einzelne Platten sind erhalten und werden in der als Museum genutzten Lateinschule aufbewahrt) und ein weiteres Gebäude am Marktplatz, dessen Schnitzplatten aber bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernt wurden. Schöne Schnitzereien zeigt aber beispielsweise auch die Bürgerschänke in der Winde.

Sehr sehenswert ist das Alfelder Rathaus, das sich in seinem heutigen Erscheinungsbild – seit 1586 – als ein Bau der  Weserrenaissance darstellt. Spuren früherer gotischer Baustufen sind noch zu erkennen, so ein (überformter) gotischer Treppengiebel im Westen. Unterhalten wird das Rathaus von der Waltraud-und-Burghard-Meyer-Stiftung: dem - mittlerweile verstorbenen Ehepaar Meyer - lag ihre Heimatstadt so am Herzen, das sie sich in viele Projekte eingebracht haben, mit der Rathaus-Stiftung haben sie maßgeblich zu einem kontinuierlichen Erhalt dieses historischen Gebäudes beigetragen.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus steht die gotische Hallenkirche St. Nicolai, die bereits 1205 Archidiakonatskirche war und heute – seit 1542 evangelisch – als Stadtkirche Alfelds, die Hauskirche des Alfelder Superintendenten ist.

Im 13. Jahrhundert erhielt Alfeld eine Stadtbefestigung zunächst eine Stadtmauer mit vier Stadttoren. Diese hießen „Perkdor“ (Sedanstraße), „Holzerdor“ (Holzer Straße), „Hörserdor“ (Seminarstraße) und „Leyndor“ (Leinstraße). Später wurde der Mauer ein Wall vorgelagert. Einer der Stadttürme ist der bis heute erhaltene, im 15. Jahrhundert erbaute Fillerturm. Er erhielt seinen Namen nach dem Abdecker, dem „Filler“. Der größte Teil der Stadtbefestigung ist zwischen dem Ende des 18. und dem späten 19. Jahrhundert abgebrochen worden.  Einige Reste sind auch heute noch in den freundlich angelegten Parkanlagen zu sehen.
(Text in Anlehnung an einen Wikipedia-Eintrag.)