GERZER SCHLAG

  • An der Alfelder Stadtgrenze standen ein Schlagbaum
    und ein Wegehaus, das sich zu der Gaststätte Sprengelei entwickelte.
  • On the boundary of the town of Alfeld stood a turnpike and a customs house, which later became the Hotel Sprengelei.


An der 1769 fertiggestellten „Hannoversch-Casseler Chaussee“ wurde 1771 eine „Wegegeldhebestelle“ erbaut.
Wenn eine Gemeinde mit besonders hohen Wegebaukosten belastet war, konnte der Landesherr die Einrichtung solch einer Stelle verfügen. Die ältere Grenzzollstelle zwischen dem Köni greich Hannover und dem Herzogtum Braunschweig befand sich bis 1851 in Dörshelf in Delligsen. So musste zum Beispiel ein Fuhrwerk aus Richtung Göttingen kommend, nach der Abfertigung an der Zollstelle in Dörshelf, schon nach wenigen Kilometern erneut hier an dem Schlagbaum der Hebestelle Wegegeld entrichten. In dem „Gesetz über die Wegegelderhebung, den Gebrauch der Chausseen und die Wegepolizei von 1834“ war die Gebühr nach der Felgenbreite der Gespanne und der Anzahl der Zugtiere festgelegt.

Im Jahr 1871 pachtete die Witwe des ehemaligen Bediensteten der Wegegelderhebungsstelle Sprengel, Marie Sprengel, das „Weghaus im Gerzer Schlag“ für 300 Taler pro Jahr. Zur Finanzierung der Pacht wollte sich Frau Sprengel einen Nebenerwerb beschaffen und stellte einen Antrag an das königliche Amt zur Erteilung einer Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft. Schließlich wurde diesem Antrag entsprochen und die ehemalige Wegegelderhebungsstelle wurde zu einer Gaststätte umgebaut. Bis zum Verkauf im Jahr 1919 blieb die Gaststätte im Eigentum der Familie.

Stammtischbrüder gaben dem Gasthaus den Namen nach der ersten Wirtin Frau Sprengel. Bis heute ist bei den Alfeldern der Begriff „Sprengelei“ erhalten geblieben.