LIPPOLDSHÖHLE
- Laut Sage Unterschlupf des „Räubers Lippold,
bestehend aus „Küche“, „Gefängnis“, „Stube“ und „Schlafzimmer“
LIPPOLD´S CAVE
- Legendary hideout of the robber Lippold,
consisting of a „kitchen“, „prison“, livingroom“ and „bedroom“
Lippoldshöhle Langtext
Aus einer Urkunde von 1466 geht hervor, dass der Hildesheimer Bischof seine Mannen zu dem Engpass „vor dat Lippoldshohl“ schickte, um diesen zu versperren. Die Balkenlöcher in der Felswand lassen darauf schließen, dass Anbauten zusammen mit den Kammern und Gängen der Lippoldhöhle im Mittelalter eine Sperrburg bildeten. Grenzstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Landesherren haben hier seit Jahrhunderten zu Konflikten geführt. In diesem Zusammenhang wird ein Lippold von Rössing genannt , der später den Namen Lippold von Hohenbüchen annahm und schließlich als Bösewicht in die Welt der Sagen abwanderte und die Höhle als Räubernest nutzte. Heute noch ist die Sage vom Räuber Lippold in der Ortsgeschichte von Brunkensen lebendig. Darüber hinaus findet sie noch eine Verbindung zur Stadt Alfeld, indem die von Lippold entführte Bürgermeisterstochter den am Rathausportal liegenden Stein mit ihren Tränen blau färbte.
Die Höhle und der nahe Lügenstein dürften ursprünglich religiösen Zwecken gedient haben. So würde der an einem Felsschacht eingeklemmte Felsklotz nachrutschen, wenn unter ihm gelogen würde.
Die natürlichen Felsspalten der Höhle wurden künstlich zu einem sogenannten Erdstall erweitert. Die zwei Kammern im oberen Bereich der Höhle werden heute durch eine Stahltreppe erreicht und werden „Stube“ und „Gefängnis“ genannt. Am Fuß des natürlichen Schachtes, der auch „Schornstein“ genannt wird, führt ein Gang zu einer Kammer mit einem Brunnen. Hier befinden wir uns in der „Küche“, verschiedentlich auch „Pferdestall“ bezeichnet.
Ursprünglich waren die Kammern nach außen mit dem Felsen verschlossen. Ende der 1950er Jahre musste aus Sicherheitsgründen verwittertes Gestein abgesprengt werden, sodass „Gefängnis“ und „Küche“ heute freiliegen.
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